Schriftliche, wissenschaftliche Arbeiten sind ein zentrales Prüfungsinstrument jedes Hochschulstudiums. Spätestens zur Abschlussarbeit wird jeder Studierende mit der Aufgabe konfrontiert sein, selbst wissenschaftlich zu schreiben. Dies stellt Studierende vor verschiedenste Herausforderungen, welchen manche sehr gut gewachsen sind, andere jedoch viel Unterstützung benötigen.

Dieser Unterstützungsbedarf stellt Lehrende, die ein Betreuungsverhältnis eingehen gleichermaßen vor Herausforderungen.

In einem solchen Betreuungsverhältnis erfüllen Lehrpersonen verschiedene Rollen, die sie untereinander ausbalancieren müssen. Zum einen sind sie natürlich Inhaltsexpert:innen, zum anderen aber auch Berater- und Begleiter:innen und nicht zuletzt auch Bewerter:innen. All diese Rollen haben für sich genommen bereits ihre jeweiligen Herausforderungen – treten aber desweilen untereinander in Konflikt.

Die Rolle der Betreuungsperson ist mit viel Verantwortung in der Kommunikation verbunden. Zudem erfordert das Feststellen von Unterstützungsbedarf auf fachlicher und psychologischer Ebene viel Erfahrung und Reflexionswissen. Lernförderlich und konstruktiv Feedback zu geben, um Motivation, Selbstständigkeit und Fachkompetenz zu fördern ist nicht immer einfach.

Die Betreuung von schriftlichen wissenschaftlichen Arbeiten erfordert also verschiedene Kompetenzen, didaktischer, kommunikativer und fachlicher Natur. Das Seminar soll hierzu Orientierung in Form eines didaktischen Frameworks bieten. Dieses stützt sich auf die Ergebnisse des BLS „Feedback in der Hochschullehre geben und nehmen“ – geht jedoch darüber hinaus und vermittelt vertiefte Fachkenntnisse in Beratung und Begleitung Studierender.

Nach einer allgemeinen Definition des Themenfeldes soll eine Systematisierung der Entstehungsphasen einer schriftlichen Arbeit das Framework für die Klärung phasenspezifischer Aufgaben und damit einhergehender Herausforderungen liefern.