Aristoteles verstand Unendlichkeit als etwas Potentielles. Es gibt für ihn nichts wirklich Unendliches, sondern nur die Option weiterzuzählen. Mit Cantors Diagonalargument und der Mengenlehre musste man jedoch überabzählbare Unendlichkeiten einführen und ein platonistisches Verständnis des Unendlichen legte sich nahe. Andererseits zeigten sich Paradoxien der Mengenlehre, die scheinbar wieder dadurch aufzulösen sind, dass die je höhere Unendlichkeit nur als Möglichkeit existiert.

Ulrich Blau untersucht als Platonist die Schönheiten, Buntheit und Weite der Dinge jenseits endlicher und unendlicher Grenzen, etwa von nicht mehr greifbaren Vielheiten und von vermeintlichen Kontinua. Daraus zieht er sogar Schlüsse für das Leib-Seele Problem und ein angemessenes Verständnis der heutigen Physik.

Textgrundlage ist der nicht-mathematische Teil des 2016 erschienen Buches von Ulrich Blau „Grundparadoxien, grenzenlose Arithmetik, Mystik“. Andere Texte dienen zur Vertiefung des Verständnisses des Russellschen Arguments (George/Vellemann) oder einer Gegenposition zu Blaus Platonismus (Linnebo).