1. Thematischer Hintergrund

Alles Leben, jede Produktion von Nahrungsmitteln wie anderen Gütern und damit auch jede gesellschaftliche Entwicklung ist grundlegend auf natürliche Ressourcen wie Land und Boden, Wasser, Energieträger und andere Rohstoffe angewiesen. Die weltweite Nachfrage nach vielen dieser Ressourcen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen – aufgrund des anhaltend hohen Bedarfs der Industrieländer, des zunehmenden „Ressourcenhungers“ der Schwellenländer sowie der anhaltend wachsenden Weltbevölkerung.

Umgekehrt ist das Angebot vieler dieser Ressourcen begrenzt, die Bestände sind weltweit höchst ungleich verteilt, was durch den Klimawandel und andere Umweltprobleme noch verschärft wird.  Viele Rohstoffe werden immer knapper (wie z.B. seltene Metalle) und selbst bei erneuerbaren Vorkommen (wie z.B. Wasser) besteht die Gefahr, dass die Nutzungsrate die der natürlichen Regeneration deutlich übersteigt. Vor diesem Hintergrund rückt die Knappheit von Ressourcen und eine gerechte Verteilung immer stärker ins öffentliche Bewusstsein, auch weil damit ein immer stärkeres Konfliktpotenzial verbunden ist.

Aufgrund der verschiedenen Problemdimensionen wird das Management von Ressourcen nicht allein durch technische oder ökonomische Ansätze zu bewältigen sein, sondern erfordert eine integrierte Betrachtung, die auch die verschiedenen, sich in diesem Kontext stellenden philosophisch-ethischen Fragen berücksichtigt. So stellt sich einmal mehr die Frage nach den Eigentums- und Besitzrechten an Ressourcen wie die der gerechten Verteilung der Ressourcennutzung in globaler wie generationenübergreifender Perspektive.

Ziel

Ressourcenmanagement ist ein immer wichtigeres Thema der Debatte um Nachhaltigkeit und deren ethischer Reflexion, was eine globale und generationenübergreifende Perspektive erfordert. Ziel dieser Vorlesung ist es, mit einer Klärung zentraler Begriffe wie Konzepte in dieses Themenfeld einzuführen, ethische Fragen nach den Eigentumsrechten und einer gerechten Verteilung allgemein und anhand konkreter Fallbeispiele zu reflektieren und ausgehend davon mögliche Lösungsstrategien zu erörtern.